RAF Flying Suits and Uniforms

© by Patrick Schlenker 2010

 

Frock, white, Aircrew 22G/63

Der Aircrew Frock ist ein aus reiner Wolle hergestellte Sweater, welcher die Besatzungen in luftiger Höhe vor der Kälte schützen sollte. Getragen wurde dieser fast unter jeder Uniform, selbst unter der Service Dress Jacke. Der hohe Kragen und die Wolle sollten auch dabei helfen die Wärmezirkulation unter den Suits zu verbessern.

Frock, white, Aircrew 22G/63


 

 

Service Dress

Ein Sergeant (rechts) und Private (links) mit Service Dress four Pocket Tunic sowie Sidecap. Der Sgt. trägt ein Cap mit schwarzen Kunststoffknöpfen, wie sie ab 1943 anzutreffen waren. Beide tragen auf der Brust die einseitigen Flügel, welche sie als Besatzung eines Bombers identifizieren.


Die Wings auf der Brust des Air Gunners sind mit einem AG versehen. Folgend die weiteren Abkürzungen:

N Navigator
NW  Navigator / Wireless Operator 
O  Observer
S  Air Signaller
FE  Flight Engineer
AG Air  Gunner
B  Air Bomber
RO  Radio Operator
RAF  Pilot
E  Engineer
WAG  Wireless Op / Air Gunner

RAF Service Dress
  

Jacket Label


 

Uniform, Blue Gray WO

Analog der Offiziersuniformen trugen Warrant Officers ebenfalls Service Dress Uniformen aus feinerem Wolltuch (Barathea). Obschon fast identisch mit den Offiziersuniformen, wurden diese speziell hergestellt. (siehe Stempel)

WO Dress

 

WO Jacket Label


 

War, Service Dress & Air Crew blue grey

Das War Service Dress war eigentlich identisch mit dem Battle Dress der Army, nur dass es nie eine Version mit unverdeckten Knopfleisten gab.
Das 1941 eingeführte Dress gab es in 2 Versionen. Die eine Version kam als "War, Service Dress" zum Einsatz, welche gleichgestellt wurde mit der herkömmlichen Service Dress Uniform. Die andere war für Air Crews und wurde auch so genannt. "Air Crews blue grey".
Nach der Landung in der Normandie wurden oftmals die Air Crews im taktischen Einsatz mit dem khakifarbenen Battle Dress der Army ausgestattet, um bei einem Absprung hinter den feindlichen Linien nicht so aufzufallen wie mit dem Blau der RAF Jacken.

Bilderklärung:

Ein Engineer im Range eines Sergeants. Um im Flugzeug nirgends hängen zu bleiben, hat er die Schulterklappen abgeschnitten. Er trägt unter der Air Crew Jacke einen weissen Sweater. Dazu 1943 Escape Boots mit weissen Sea Boot Socks.

RAF War, Service Dress & Air Crew blue grey

War BD


 

Irvin Suit

Irvin ist wahrscheinlich der bekannteste Hersteller von Fliegerjacken und Fallschirmen des 2.Weltkrieges. Die Irvin Suits, resp Irvin Jacken sind sicher die bekanntesten des 2. Weltkrieges, obwohl diese meistens nur von den Bomber und Coastal Command Besatzungen verwendet wurden. Die Irvin Jacke sowie auch die Hose waren mit Schaffell gefüttert, damit der Träger die kalten Temperaturen in 8-10'000 Meter unbeschadet überstehen konnte. Offiziell wurde der Irvin Suit bis in den Herbst 1943 an die Bomberbesatzungen abgegeben.

Bilderklärung:

Vor dem Abflug einer Bomberstaffel.

Der Bordschütze trägt ein Paar Flying Boots sowie eine Irvin Hose. Die Hose ist eine Art Latzhose, die man mit Hilfe von 2 Reissverschlüssen vorne komplett öffnen kann. Darüber die 1941 Mae West und ein Observer Parachute Harness.


 

1930 Pattern Flying Suit 22C54 - 779

Der aus leichtem wasserabweisendem grünlichem Stoff hergestellte 1930er Flying Suit war das direkte Nachfolgemodell des Sidcot Suites aus dem 1. Weltkrieg. Geschlossen wurde der Anzug durch einen durchgehenden Reisverschluss an der Frontseite. Das Material ist identisch mit jedem der 1030 Mea-West. Die beiden Beintaschen waren mit Fell gefüttert, damit der Träger seine kalten Hände darin aufwärmen konnte. Der Flying Suit wurde ab 1930 bis Ende des Krieges produziert und getragen.

Der Fellkragen konnte, wie auch bei allen nachfolgenden Modellen entfernt werden. Das hier gezeigte Modell ist eine kanadische Produktion aus dem Jahr 1941 und wurde an verschiedenen Stellen mit dem selben Material geflickt. 


 

1940 Pattern Sidcoat Suit 22C/360-366

Der 1940 Pattern Suit war zum Teil noch aus dem selben Material wie das 1930er Modell. Die Fellgefütterte Taschen fielen weg, dafür bekam der Anzug an den Ärmeln einen Fellrand.

1940 Sidcoat Suit

1940 Suite

Um die Handgelenke zu wärmen, bekamen die Ärmel des 1940 Suit einen Fellrand verpasst.

1940 Suite Collar

Bei allen drei Suit Modellen, 1930, 1940 und 1941 konnte der Fellkragen abgenommen werden.


 

 

1941 Pattern Sidcoat Suit 22C773 - 779 (electrically wired)

Der 1941er Suit wurde im Gegensatz zu seinen Vorgängern, dem 1930 und 1940 Sidcoat Suit elektrifiziert. Kleine Drähte, die sich durch den ganzen Anzug ziehen, konnten durch den Anschluss an das 24Volt-Netz des Flugzeuges beheizt werden. Jedoch reichten die Drähte alleine nicht. Sogenannte Quilted Kapok sollten vor der Kälte schützen. Weiter sollten diese im Falle eines Absprunges ins Wasser auch Auftrieb geben. Der Fellkragen konnte mit ein paar Handgriffen mit Hilfe von Knöpfen vom Kombi gelöst werden. Der Sidcoat Suit hatte aber sehr viele Schwächen. So sog das Material Treibstoff und Öle sehr schnell auf, war nicht sehr widerstandsfähig und zerriss oft.

Bilderklärung:

Eine typische Kombination, die Bomberbesatzungen im Bomberkrieg gegen Deutschland in den Jahren 1941 / 42 trugen. Über dem Suit wurde eine 1941 Mae West und ein Observer Parachute Harness getragen, an welchem der Clip-on Observer Parachute Pack eingehakt wurde.

RAF 1941 Pattern Sidcoat Suit 22C773 - 779

1941 Suite 

Wie im Namen schon verzeichnte, ist der Anzug "electrically wired". Detailansicht des Ärmels des 1941 Suits. An den Knöpfen konnten die ebenfalls beheizbaren Handschuhe angeschlossen werden. Im Quer dazu aufgenähten Band, welches zu Schulter hochgeht, waren die Kabel eingenäht.

1941 Suite

Reisverschluss des 1940 Suits.

1941 Suite Label

Label auf der rechten Innenseite des Anzuges.


 

Waistcoat, Electrically-heated, Type D (12 and 24 Volt) 22C/659-663 & 706-711

Um die Besatzungen der hochfliegenden Bomber besser vor der Kälte zu schützen, entwickelte man zu den Taylor Buoyancy Suit und 1941 Pattern Sidcoat Suit eine ganze Fülle an unterschiedlichen Teilen, welche über die Bordeletronik mit 12 oder 24 Volt gespiesen werden konnte. Die Teile, welche man in drei Gruppen ordnen konnte, wurden jeweils via Druckknöpfe mit dem Fliegerkombi verbunden. Es gab beheizbare Jacken und Kombis, Handschuhe und Socken. Folgend die Jacke, welche unter dem Kombi getragen wurde. 

Kimono

Die beheizbare Jacke wurde via Druckknöpfen am Fliegerkombi verbunden, welches den Strom zu den jeweiligen Punkten brachte. 

Kimono

Label des Waistcoat, Electrically-heated, Type D. Durch die Art der Schliessung wurden diese Jacken auch Kimonos genant.


 

Socks, Electriacally-Heated, Type D, 12 or 24 Volt, 22C / 720-725

Die Socken zum 1941 Pattern Sidcoat Suit 22C773 - 779 wurden ebenfalls mit Druckknöpfen am Kombi befestigt, resp. darüber wurde der Strom geleitetet. Unter diesen Socken trug das Besatzungsmitglied seine normalen Socken und darüber die Fliegerstiefel. Das abgebildete Modell wurde aus grünem Denim-Stoff hergestellt. Durch eine Vielzahl von Produzenten, gab es dementsprechend auch unterschiedliche Fertigungen. 

Socks, Electriacally-Heated, Type D, 12 or 24 Volt, 22C / 720-725

Aus grünem Denim-Stoff hergestellte beheizbare Socken

Socks, Electriacally-Heated, Type D, 12 or 24 Volt, 22C / 720-725

Type D Socks mit AM Stempel.

 


 

 

Taylor Buoyancy Suit 22C / 738-740

Der in Gelb entworfen, einteilige Zweireiher Taylor Buoyancy Suit sollte einen maximalen Tragekomfort haben, sowie Auftrieb in Wasser und ein gewisses Mass an Brandschutz bieten, ohne viel Einschränkung der Bewegungsfreiheit des Trägers. Produziert wurde der Anzug aus einem schweren 'aerocord' Material, um mit einem Kapok Liner (noch ohne Bild) zusammen und zusätzlichen sogenannten "Flotation Pads" in den Knie-und Brusttaschen sowie Kragen genügend Auftrieb zu erreichen. Im innern angebrachte Träger sollten sollten das Gewicht des Anzuges auf die Schulter verlagern. Die Druckknöpfe und ein "Quick-Release-Reissverschlüsse" halfen beim raschen ausziehen. Wie schon bei der 1941 Mea-West wurde auch hier die Farbe gelb gewählt, um die Sichtbarkeit im Wasser zu erhöhen. Der Anzug ist zudem analog des 1941 Pattern Sidcoat Suit elektrifiziert, um ihn über die Bordelektrik zu beheizen. Taylor Suit kam vor allem bei den schweren Bombern des Bomber Command und des Coastal Command zum Einsatz.

 

Bilderklärung:

Schwerer Bomberschütze Ende 1943. Über dem Suit trägt der Schütze einen Observer Parachute Harness. Dazu 1941 Pattern Flying Boots, einen Type D Helm, eine Type H Maske und eine Mk. VIII Brille mit getönten Gläsern. Da der Suit selbst als Schwimmweste zählte, konnte die Mae West weggelassen werden.

RAF Taylor Buoyancy Suit 22C / 738-740


 

Fighter Pilot 1944/45

Die Spitfire Piloten trugen in den Jahren 1944/45 im Gegensatz zu Beginn des Krieges nur noch die War Service Dress (Battle Dress). Dazu ein Paar 1943 Escape Boots sowie eine 1943 Mae West. Der Flight Sergeant trägt auch einen Type D Helm und eine glasklare Mk. VIII Brille. Unter der Mae West zu erkennen: ein Waist Belt in RAF blau mit einer Magazintasche links und einem Revolver rechts.

RAF Fighter Pilot 1944/45

 


 

1941 Pattern Flying Boots 22C/748-755

Infolge der grossen Probleme mit den 1940 Flying Boots und älteren Modellen während der "Battle of Britain", bei der viele Piloten beim Absprung aus ihren Hurricanes und Spitfires ihre Stiefel verloren, wurde ein Lederriemen über dem Rist um den Knöchel herum angenäht, mit welchem die Stiefel enger gemacht werden konnten, was das Problem löste.

1941 Boots  1941 Boots Label

 

1943 Pattern "Escape" Boots 22C917-924

Den Prototyp dieses Stiefels entwarf Major Clayton Hutton vom MI9 im Jahr 1942. 
Die Idee war, an einen normalen schwarzen Schuh eine Art Gamasche aus schwarzen Leder anzubringen. Dadurch konnte der in Gefangenschaft geratene Angehörige der RAF diese Gamasche entfernen und bei einer allfälligen Flucht unauffällige schwarze Schuhe tragen. Die Stiefel wurden bis in die 50er Jahre hinein produziert.

1943 Boots  1943 Boots Details

 


 

Stockings - Sea Boot Socks

Diese weissen Socken aus Wolle wurden zusätzlich zu den gefütterten Stiefeln getragen. Sehr komfortabel und warm.

Sea Boot Socks


 

Anti Flak Suit


Die Full Body Armour wurde ursprünglich in den USA  hergestellt und zwar von der Firma Wilkinson Sword Company. Entwickelt hatte das Ganze der Flugarzt Col. Grow der 8. USAAF.

Der Anti Flak Suit war mit vielen kleinen Metalplättchen gefüllt und sollte den ganzen Oberkörper des Besatzungsmitgliedes schützen. Im Falle eines Absprunges konnte die rote Lasche gezogen werden, dadurch lösten sich die Ösen an der Schulter und der Suit fiel zu Boden.

Während des Krieges wurden solche Suits von der RAF sehr häufig eingesetzt und auch in England hergestellt wie das Exemplar im Bild.

Flak Suite