80 Jahre nach dem Absturz der Lancaster Mk.I, W.4355, Kennung LS°A, der XV. Squadron bei Golaten infolge feindlichen Beschusses durch einen Nachtjäger, begaben wir uns mit der Hilfe von Fritz Baumann auf eine Spurensuche in Kallnach und Golaten. Ausgestattet mit originalen Uniformen und Ausrüstungen der damaligen Besatzungen der Royal Air Force planten wir, verschiedene Szenen nachzustellen und einen Kranz an der Absturzstelle niederzulegen, um den Opfern des Zweiten Weltkriegs zu gedenken.

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Nachdem wir uns am Friedhof von Kallnach mit Fritz getroffen hatten, machten wir uns auf den Weg den Hasenweg hinauf zu einem höher gelegenen Waldstück oberhalb von Kallnach. Etwa 800 Meter ausserhalb von Kallnach landete F/Lt Walter Blott kurz vor Mitternacht mit seinem Fallschirm, nachdem er als letzter seiner Crew von 7 Mann die Lancaster verlassen hatte. Dort wollten wir  die ersten Aufnahmenmachen, die seine Landung mit dem Fallschirm zeigen sollten. Leider war der Wind zu schwach, um dem Fallschirm die nötige Fülle zu verleihen.

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Auf diesem Feld landete F/Lt Blott nach seinem Absprung aus der Lancaster

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Standort Landplatz von F/Lt Blott, Blickrichtung Kallnach

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Nachgestellte Szene am Originalschauplatz oberhalb von Kallnach nach der Bildbearbeitung

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F/Lt Blott begab sich daraufhin querfeldein zum Dorf hinunter, um herauszufinden, ob er sich in der Schweiz oder in von den Deutschen besetztem Gebiet befand. Hinter dem Bergrücken konnte er den roten Feuerschein der bei Golaten abgestürzten und explodierten Lancaster sehen. In Kallnach führte ihn sein Weg zum Buttenrain 10, wo er gegen Mitternacht an die Tür der Familie Mori-Hurni klopfte. Diese versicherten ihm, dass er sich in der Schweiz befand. Leider war bei unserem Besuch niemand zu Hause. Erfahrungsgemäss wissen viele Hausbesitzer kaum etwas über die Geschichte ihres Hauses.

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Buttenrain 10 in Kallnach 

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Um F/Lt Blott medizinisch zu versorgen, wurde er in die damalige Wirtschaft Häberli gebracht, wo ihm auch ein Bett für die Nacht zur Verfügung gestellt wurde. Heute ist das Haus ein Wohnhaus, ohne Wirtschaft. In diesem Haus hatten wir etwas mehr Glück, jemanden anzutreffen. Ein Bewohner konnte und weiterhelfen und kannte noch weitere Personen, die uns Auskunft geben konnten. So kamen wir mit weiteren Nachbarn ins Gespräch.

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Vor dem ehemaligen Wirtschaft Häberli im Gespräch mit Be- und Anwohnern

Danach verliessen wir Kallnach und begaben uns über den Hügel nach Golaten, wo damals die Lancaster abgestürzt war. Heute sind im Wald immer noch die Bäume zu erkennen, die der schwere Bomber gestreift hatte, bevor er auf dem Feld aufschlug. Sie dürften letztendlich der Grund dafür gewesen sein, dass der Bomber nicht ins Dorf stürzte.

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Zeugen der Absturznacht. An vielen Bäumen kann man noch heute sehen, welche durch die Lancaster beschädigt, resp. abgeknickt wurden.

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Oberhalb der Absurtzstelle bei Golaten. Im Hintergrund befindet sich die Absturtzstelle.

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Wir waren sehr überrascht, wie stark das Gelände zur einen Seite hin abfiel. Von den Obstbäumen der damaligen Zeit ist nichts mehr zu sehen. Auch die Strasse durch das Feld ist inzwischen verschwunden und eineige Landwirtschaftliche Gebäude sind in der Zwischenzeit gebaut worden.

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